In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat die Tunnel-Diskussion viel Energie, Zeit und Geld gekostet. Nun klärt sich, ob man weiter planen oder sich lieber auf Alternativen konzentrieren möchte. Die GLP Rapperswil-Jona begrüsst daher die Grundsatzabstimmung zum Stadttunnel. Die Diskussionen und Planungen über den Stadttunnel haben verhindert, dass die Stadt in den vergangenen 60 Jahren Alternativen erarbeitet und umgesetzt hat. Ein Ja zum Tunnel hätte wohl einen weiteren 30-jährigen Umsetzungsstau zur Folge. Es braucht aber heute Lösungen.
Schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis
Der Tunnel kostet die St.Galler Steuerzahler:innen wohl über eine Milliarde Franken. Diese hohen Kosten werden durch den entstehenden Nutzen des Tunnels nicht aufgewogen. Nur 50% des Gesamtverkehrs besteht aus Durchgangsverkehr, zudem ist der Nutzen für den Stadtteil Jona sehr beschränkt. Während der langen Bauzeit ist mit einschneidenden Verkehrsbehinderungen sowie Lärm- und Staubemissionen zu rechnen. «Der Stadttunnel ist kein magisches Wundermittel zur Behebung unserer Verkehrsprobleme», sagt Silas Trachsel, Vizepräsident der GLP Rapperswil-Jona.
Bessere Lösungen rasch umsetzen
Die Lösung des Verkehrsproblems ist auch ohne Stadttunnel erreichbar. Der Fokus muss auf der Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel und eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität gelegt werden. Das Gesamtverkehrskonzept der Stadt sieht dazu einen breiten Fächer an Massnahmen wie den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, Velomassnahmen oder Temporeduktionen vor. Ergänzend kann über innovative Massnahmen wie ein Road-Pricing oder eine stärkere Dosierung des Autoverkehrs eine deutliche Verbesserung erzielt werden. «Wir wollen uns auf das Bewegen von Menschen und nicht von Fahrzeugen konzentrieren», so Silas Trachsel. Die Mitgliederversammlung der Partei hat deshalb die Nein-Parole zur Stadttunnel-Abstimmung am 10. September 2023 beschlossen.