Donnerstag, 12. Oktober 2023

Stellungnahme zur Planauflage Teilstrassenplan «Tüchelweiher»

Während Städte weltweit asphaltiere Flächen und Wege durch alternative, wasserdurchlässige Beläge ersetzen, beobachten die Grünliberalen in Rapperswil-Jona eine zunehmende Asphaltierung. Anlass dieser Kritik verursacht unter anderem die Planauflage zum Teilstrassenplan «Tüchelweiher» vom 19. September.

Mit der Bereinigung der Strassenklassierung im Gebiet des Parkplatzes Tüchelweier beabsichtigt die Stadt im Projekt «Öffentlicher Spielplatz und Quartierpark Tüchi» die bestehenden Wege dem Fussverkehr vorzubehalten, zusätzliche Wege zu erstellen und den heutigen Kiesbelag auf den Wegen vollumfänglich durch Asphalt zu ersetzen. Einzig positiv ist, dass verschiedene Wege für verschiedene Nutzergruppen geplant sind. Ansonsten fällt die geplante Spielplatz- und Parkgestaltung durch.

 

Asphalt im Tüchi – die schlechteste Wahl 

Damit die neu erstellten Asphaltwege auch tatsächliche nur als Gehwege genutzt würden, bräuchte es flankierende Massnahmen. Asphaltierte Wege besitzen eine grosse Anziehungskraft auf Trotties, Velos und E-Scooter. Diese Problematik liesse sich gemäss den Grünliberalen mit einer simplen und sogar günstigeren Lösung erreichen: Die Fusswege werden mit einem Belag erstellt, der für die dort unerwünschten Fahrgeräte unattraktiv ist, aber für den Fussverkehr den nötigen Komfort bietet. «Ein Quartierspark mit Kinderspielplatz hat einen besseren Bodenbelag verdient als Asphalt, der sich im Sommer auf über 60°C aufheizen kann», sagt GLP-Vorstandsmitglied Astrid Amiet.

Besonders ältere Personen und Kinder leiden in den heissen Sommermonaten unter der Hitze, weil die Temperaturen in der Nacht oft nicht unter 20°C sinken. Besonders Asphalt trägt nachweislich zu diesem Effekt bei. Um Tropennächte vorzubeugen und das Stadtklima zu kühlen, braucht weniger und nicht mehr Asphalt.

 Gemäss den Richtlinien der Schweizerischen Fachstelle für behindertengerechtes Bauen stehen der Stadt diverse alternativen Beläge zur Verfügung. So ist es möglich, ästhetisch ansprechende und kühlendere Beläge wie Natursteinpflaster oder Chaussierungen (feiner Kiesbelag) für Fusswege zu verwenden.

 

Ein neuer Drachenspielplatz?

Das Spiel- und Pausenplatzkonzept Rapperswil-Jona sieht vor, dass der Tüchi-Spielplatz als Entlastung für die bisher überlaufenen Spielorte, insbesondere für den Drachenspielplatz, umgestaltet werden soll. Gefordert werden darin eine hohe Gestaltungsqualität und Erlebnisvielfalt. Die GLP sieht die Stadt in der Pflicht, diesen Forderungen nachzukommen und dem UNCEF-Label «Kinderfreundliche Stadt» gerecht zu werden. Die GLP würde sich insbesondere eine grosszügigere Gestaltung der Spielflächen ohne unnötige Wege innerhalb der Spielflächen wünschen, als dies noch aktuell in den Plänen zu erkennen ist. 

 

Bäume müssen geschützt werden

Im Gebiet Tüchelweiher befinden sich aktuell noch mehrere imposante Bäume. Die GLP sieht die Stadt in der Verantwortung den Baumbestand als wichtigen Schattenspender bei der Projektplanung nicht zu gefährden. Vorstandsmitglied Astrid Amiet gibt zu bedenken: «Die weitläufigen Wurzeln dieser grossen Bäume sind in der Rasenfläche gut sichtbar. Auch die Wegeinfassungen wurden von den Wurzeln bereits umschlungen. Es bedarf darum einer sorgfältigen Planung, in die auch Baumsachverständige einbezogen werden. So sieht es auch das Baumkonzept der Stadt vor. Ob der neue Weg in der Böschung wie geplant auch gebaut werden sollte, ist sehr fragwürdig, da hier viele grosse und starke Wurzel entfernt werden müssten. Fehlen diese, ist die Standfestigkeit des Baumes gefährdet.»